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Räuchern mit heimischen Kräutern

Räuchern mit heimischen Kräutern  - Traditionelle Rituale im Jahreskreis

Das Räuchern ist fast überall auf der Welt seit Jahrtausenden eine wichtige Tradition. Archäologische Funde und andere Überlieferungen zeigen uns, dass es mit dem Räuchern etwas Besonderes auf sich hat. Darunter versteht man das Abglühen von pflanzlichen Materialien, um deren Duftstoffe freizusetzen. Verwendet werden getrocknete Blätter, Blüten, Stängel oder Wurzeln oder auch Harze bestimmter Pflanzen.

Es gab und gibt verschiedene Gründe für das Räuchern und auch unterschiedliche Vorgehensweisen. In diesem Beitrag gebe ich dir einen kurzen Abriss zum Thema Räuchern in der Weltgeschichte, beleuchte die Gründe, weshalb das Räuchern so interessant ist, und zeige dir vier einfache Methoden, wie du selbst räuchern kannst.

Warum räuchern wir?

Die Ziele beim Räuchern können sehr unterschiedlich sein. Den historisch sicher größten Stellenwert nehmen religiöse oder spirituelle Rituale ein. Dabei sollen die verräucherten Pflanzensubstanzen beispielsweise die Ahnen würdigen, Gottheiten milde stimmen oder die Sinneswahrnehmung der Teilnehmenden an einem Ritual stärken.

Auch der Einsatz von Rauch zur Desinfektion von Bekleidung und Räumen, insbesondere nach ansteckenden Krankheiten, hatte früher einen hohen Stellenwert. Ebenso wurden verschiedene Pflanzen zur Schädlingsbekämpfung und zum Vertreiben von Motten verräuchert.

Eine andere, immer noch sehr beliebte Anwendung von Räucherwaren ist der einfache Genuss der angenehmen Düfte und die Verbesserung der Raumluft. Ein angenehmer Nebeneffekt ist es wenn der Rauch Mücken fern hält, weshalb im Sommer gern Räucherspiralen aufgestellt werden.

Den Anlass zum Räuchern kannst du dir selbst geben. Es können besondere Ereignisse und Übergänge in deinem Leben sein, wie etwa das Ende einer Ausbildung, der Beginn neuen Lebens, der Jahreszeitenwechsel, Weihnachten oder auch um den Alltag bewusst zeremoniell zu unterbrechen, immer dann, wenn du Lust danach verspürst, etwas zur Ruhe zu kommen oder dich anzuregen.

Wissenschaftlich nachgewiesen ist seit geraumer Zeit die Wirkung von Gerüchen auf unser psychisches und körperliches Wohlbefinden. Gerüche wirken nachweislich direkt auf unser Unbewusstes. Die Duftstoffe der Pflanzen, die ätherischen Öle, die wir beim Räuchern freisetzen, haben je nach Pflanze und Pflanzenteil bestimmte Wirkungen, von anregend bis beruhigend.

Man weiß inzwischen auch, dass Pflanzen mit Hilfe ihrer ätherischen Öle untereinander kommunizieren, Schädlinge abwehren oder Insekten als Helfer anlocken. Vor diesem Hintergrund ist es nicht verwunderlich, dass auch wir Menschen für die Duftstoffe empfänglich sind. So können wir mit ihnen unser Wohlbefinden steigern, Krankheiten entgegenwirken, zu einer entspannten Atmosphäre beitragen, uns frisch und wach machen oder Zeremonien ergänzen.

Es gibt verschiedene Herangehensweisen des Räucherns:

1. Räucherstäbchen

Die bequemste Methode ist die Verwendung von Räucherstäbchen. Die Qualität ist dabei aber sehr unterschiedlich und hängt sehr stark von der Qualität der verwendeten Stäbchen ab. Insbesondere Räucherstäbchen mit synthetischen Zusatzstoffen sollten gemieden werden. Findest du Räucherstäbchen, die dir zusagen und die du gut verträgst, dann steht ihrer Verwendung aber nichts im Weg.

Da Räuchern immer mit Glut, also mit Feuer, zu tun hat, gilt es auch bei Räucherstäbchen die gebührende Vorsicht walten zu lassen. Brenne die Stäbchen sicherheitshalber in einer speziellen Halterung ab.

2. Räuchern auf Kohlen

Es gibt auch Räucherkohlen auf denen das Räuchergut verglühen kann. Neben getrockneten Pflanzen können so auch Harze geräuchert werden. Du benötigst dafür:

Räucherkohle, 

ein feuerfestes Gefäß mit Sand

Material, das du räuchern möchtest

Beachte, dass du beim Räuchern das Pflanzenmaterial nicht verbrennst und es nicht unbeobachtet lässt! Vielmehr soll es langsam durch Hitze zerfallen und dabei seine wertvollen Düfte abgeben. Das erreichst du, indem du die Räucherkohle zunächst anzündest und sie auf den Sand in deinem Räuchergefäß legst. Nun wartest du, bis sich eine gleichmäßige graue Ascheschicht an der Oberfläche gebildet hat. Du kannst das Pflanzenmaterial auf die Ascheschicht der Kohle legen und eine langsame Verräucherung kann beginnen.

3. Räucherstövchen

Mit einem Räucherstövchen verglühen die Pflanzen auf einem Sieb über einem Teelicht, ohne einen Kohlegeruch zu verbreiten. Auf einem kleinen Metallplättchen, das auf das Sieb gelegt wird, kannst du alternativ den Duft von Harzen verströmen.

4 . Räuchersticks

Schließlich gibt es noch die schöne Möglichkeit, eng gewickelte Pflanzenbündel direkt zu verräuchern, ganz ohne Kohle. Dabei werden die gut getrockneten Bündel angezündet, die Flamme aber gleich wieder gelöscht, so dass die Spitzen noch glühen. Bewegt man das Bündel, den sogenannten Stick, vorsichtig hin und her, bekommt die Glut Luft und der Rauch entsteht. Genauso kannst du auch andere großblättrige Pflanzen gebündelt trocknen und zum Räuchern verwenden. Der zum Räuchern sehr beliebte Beifuß eignet sich dafür besonders.

Heimische Kräuter für traditionelle Räucherungen

Alant Antidepressiv, Selbstwert stärkend und aufrichtend, reinigt

Baldrian Stärkt das innere Auge, fördert die Intuition und das Traumerlebnis

Beifuß Schutz-, Segens- und Reinigungskraut, unterstützt Trauerarbeit,

Eisenkraut Fördert Diplomatie, richtet innerlich auf, stärkt vor Prüfungen

Engelwurz Schützend, wirkt antidepressiv, unterstützt Reinigung alter Häuser

Fichte Heilt alte Wunden, klärt den Geist, reinigt und schützt, konzentrierend

Holunder Zeigt den richtigen Zeitpunkt, wirkt schützend und heilend

Johanniskraut Spannung abbauend, schützend, hilft bei Traurigkeit und Angst.

Königskerze Entspannend, entlädt Atmosphäre, reinigend, besonders für Räume

Lavendel Reinigend, desinfizierend, klärend. Segnend für Kinder und Säuglinge

Lorbeer Beruhigt und klärt das Denken, stärkt Ausdauer und Tatkraft.

Mädesüß Für Neubeginn, fördert die Intuition, Ritualpflanze f. junge Mädchen

Mariengras Segnend, herzöffnend, Frieden bringend, tröstend, entspannend

Minze Erfrischend, erweckend, reinigend, klärt Gedanken, energetisiert

Quendel Reinigt, schützt und stärkt, fördert die Abgrenzungskräfte

Rainfarn Stärkt Selbstwert und Abwehr, wirkt gegen Ungeziefer und Mücken

Rose Schafft Verbindung und Versöhnung, besänftigt, weiht und segnet

Rosmarin Herzöffnend, aphrodisierend, anregend, unterstützt Loslassen

Salbei Klärend, fördert die Konzentration, reinigt Häuser, Räume, Aura

Schafgarbe Intuitionsstärkend, fördert Traumarbeit,

Wacholder Reinigend und keimtötend. Klärt, stärkt und bietet Schutz

Ysop Reinigend, unterstützt die Einsicht, wirkt segnend

Weihrauch Verbindet seelische, geistige und materielle Welt.

Myrrhe Kann auch mit Weihrauch zusammen verräuchert werden.

Styrax Öffnet die Herzen, entspannt und hilft, Kummer loszuwerden.

Copal Wirkt schützend, klärend und aufhellend.


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